19.01.2024, Sylkes Tagebuch, Triabunna/Maria Island
19.01.2024
Ein wunderschöner Tag neigt sich langsam dem Ende zu. Wir sind früh aufgestanden und mit der Fähre nach Maria Island gefahren. Die Insel war zunächst eine Strafkolonie, wurde dann ohne Erfolg von Bauern mit Schafen und von Holzfällern bewirtschaftet. Ende des 19. Jahrhunderts versuchte sich ein Italiener dort zunächst als Weinbauer, Seidenraupenzüchter, Zementfabrikant und schließlich in modernem Tourismus. Seine Träume platzten endgültig in der Weltwirtschaftskrise vor gut hundert Jahren.
Blicke in das alte Maschinenhaus
Den letzten Siedlern kaufte der Staat irgendwann im zwanzigsten Jahrhundert das restliche Land ab und nun leben da nur noch Tiere und in der Saison einige Rancher und sehr bescheidene Touristen.
Es ist einfach bezaubernd dort. Weiße Sandstrände, verwunschene Feenwälder, liebliche Bachläufe, Eukalyptus-Urwälder. Und natürlich die fast gemütlichsten Tiere der Welt: Wombats!!! Außer Faultieren fällt mir kaum eine entspanntere Tierart ein. Soooo süß. Selbst mit ihren Kindern könnte man sie mühelos streicheln, was wir natürlich wie empfohlen nicht gemacht haben. Die Stimmung hat sich jetzt auch auf den Mann übertragen, schön.
Neben diesen Höhepunkten hat die Insel aber auch die faszinierenden Painted Cliffs und die tolle Steilküste mit den Fossile Cliffs zu bieten. Bei den Painted Cliffs hat die Erosion die Sandsteinschichten unterschiedlich tief ausgewaschen. Eisenoxide färbten die einzelnen Partien in sanften rötlichen, gelblichen und bräunlichen Nuancen. Durch die so entstandenen unterschiedlichen Farben und Formen gibt es Stellen, die einen anzuschauen scheinen. Big Stones are watching you!
Die Steilküste der Fossile Cliffs wirkt durch ihre braune Farbe uralt und hebt sich schroff vom dunkelblau glitzernden Meer ab. Einfach ein atemberaubender Anblick. Besonders, da das zunächst etwas unsicher aussehende Wetter in puren Sonnenschein umgeschlagen ist. Perfekt. Zum Abschied bummeln noch ein paar Wombis um uns herum und gucken uns buchstäblich mit dem A…h nicht an. Macht aber nichts, die bleiben trotzdem superniedlich. Das mit der Wombat-Kacke kann man hier überall nachvollziehen. Und es liegt die Kopie einer wissenschaftlichen Arbeit dazu aus. Biologen sind eben sehr vielseitig interessiert und können selbst einem solchen Thema bis zur mathematischen Formel etwas abgewinnen.
Ich kann mir kaum noch Steigerungen für noch schönere Tage ausdenken, aber mal gucken, was morgen kommt. Da geht es nach Bicheno, dem Ort, den wir vermutlich bis zum Verlassen Tasmaniens nicht richtig aussprechen werden. Dort in der Nähe werden wir uns auch die Wineglass Bay auf der Freycinet Peninsula ansehen. Schon erstaunlich, dass man den recht teuren Alkohol hier nicht einfach im Laden kaufen kann und trotzdem die Bezeichnungen nach Wein und Sekt klingen. Apropos Wein: Die Vergangenheit mit den Knackis wird stolz und kreativ aufbereitet, wie man unserem stylisches Abendessen sieht.















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