20.01.2024 Sylkes Tagebuch, Freycinet-Halbinsel/Wineglass Bay - Bicheno

Und noch so ein toller Tag, allerdings mörderanstrengend. Wir sind nach dem Frühstück und einem kurzen Einkauf recht pünktlich losgefahren Richtung Coles Bay/Freycinet Peninsula. Auf die Halbinsel, die bei der Entdeckung recht lange für eine Inselkette gehalten wurde und auf der heute einer der beiden ältesten Naturparks Tasmaniens liegt, gelangt man nur von der Nordseite.  Auf der Hinfahrt sehen wir sehr viel Schilder, die vor Unfällen mit Wildtieren besonders in der Dämmerung warnen (vom Dusk till Dawn). Und dass die Friendly Beaches derzeit nicht erreichbar sind. Später stellt sich heraus, dass es dort ein heftiges Buschfeuer gegeben hat.


Wir haben aber ohnehin eine Wanderung zur Wineglass Bay und über den Isthmus der Halbinsel zum Hazard Beach vor. Der nette Berater in der Infostation rät zu einem Great Short Walk genau in dieser Reihenfolge, denn auf dem Hinweg befinden sich 1000 Stufen, den nimmt man also schlauerweise zuerst. An der Abzweigung (ja, Mann, ich nehme die ganze Schuld auf mich) sind wir aber durch meine falsche Interpretation trotzdem zunächst den leichteren Weg gegangen. Der Wanderweg ist steinig, doch äußerst schön und führt uns durch graulaubige Bäume, Teebaumbüsche und rosa Granitfelsen an den schier unendlichen Strand. Wenn bei uns die Felsen und Steine oft grau oder beige sind und davor die Bäume und Sträucher grün leuchten: Hier ist das wieder auf den Kopf gestellt. Durch die grauen Gehölze sieht man rosa-orange Felsklötze vor türkisfarbenem Meer. Es fehlt zwar die Sonne, aber es ist wunderbar. 







Wir überqueren den Isthmus (engste Landbrücke) und laufen durch eine Märchenwelt rüber zur Wineglass Bay, die eine fast perfekte Rundung hat und dem Namen alle Ehre macht. Roland ist natürlich mal wieder voraus. Aber dafür bekommt er auch nichts von dem netten Minikänguru mit, das neben dem Weg hockt und mich mit großen Augen in ca. einem Meter Entfernung anguckt. Ich mache zwar Fotos, aber ob man es darauf erkennen kann? Sind wohl eher Suchbilder geworden. Jetzt bewahrheitet sich, dass ich doch besser nachgedacht hätte beim Blick auf die Karte. Insgesamt gab es alleine auf dem Weg von der Wineglass Bay hinauf bis zum Aussichtspunkt mindestens 970 Stufen (ich hab mitgezählt). Ganz abgesehen von den mehreren Hundert Stufen wieder runter, die ordentlich in die Flachland-Beine gehen. Und einen Zwerg im Baum, das konnte der Göttergatte nicht lassen. Aber auch kuriose Felsformationen aus Dolerit und die exotischsten Vogelgesänge um uns herum. Trotz des versagenden Deos traumhaft schön. Dazu noch nette Gespräche mit einem Pärchen aus Neuseeland und einem kleinen Wiedersehen mit einer deutschen Familie, alles super.



Suchbild mit Filander (Mini-Känguru)


Fremde Gartenzwerge und Pfade


Auf dem Rückweg kurz nach 18 Uhr, also deutlich vor der Dämmerung, hopste dann wie auf Bestellung und zum Glück in ausreichender Entfernung tatsächlich noch ein größeres Känguru vor uns auf der Straße rum. Mittlerweile sind wir in Bicheno in einem einfachen, sauberen Motel, haben ein Bierchen getrunken ne leckere Pizza gegessen und uns nett mit Bedienung aus der Schweiz unterhalten. Zurück über den Strand wurden wir wie schon sehr oft von einem Tassie angesprochen. Das haben wir in den letzten Tagen überall erlebt. Freundliche offene Menschen, die egal ob im Supermarkt, in einem Pub oder am Strand etwas Smalltalk suchen und uns einen schönen weiteren Urlaub wünschen. Fühlt sich gut an. Jetzt nur noch duschen und dann ab ins Bett. Morgen geht es nach Bridport, zu einer Paratyphus…nee, Platypus-Station. Schnabeltiere hatten wir bisher noch keine.






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