29.01.2024, Sylkes Tagebuch, Auckland - Kaitaia

Neuseeland, Nordinsel.

Wir landeten gestern im strömenden Regen in Auckland auf der Nordinsel, sodass wir von der Stadt kaum etwas zu sehen bekommen haben. Der Flug war ca. zweidreiviertel Stunden lang und verlief ruhig, das Auto war schnell gefunden. Die Unterkunft befindet sich über einem Fotostudio, unsere Gastgeberin Angela ist nett und zeigt uns umgehend alle notwendigen Dinge. Unser Abendessen nahmen wir in einem indischen Restaurant. Mäßig gemütlich, aber lecker.

Heute geht es weiter, das Wetter klart auf. Insgesamt scheint die Wetterlage auch bezüglich der Vorhersagen sehr gemischt zu sein. Angela sprach von einer latenten Zyklon-Gefahr, da diese Wirbelstürme wohl immer mal wieder von Australien oder den Fidschis aus herüberziehen. Momentan ist es wärmer als in Tasmanien, aber nur etwas windig und wechselhaft. Die Insel ist unheimlich grün und macht ihrem Ruf alle Ehre. Nachdem wir uns mit Angela ein wenig verklönt haben, fahren wir an der Ostküste lang Richtung Norden. Die kleinen Strandorte sind voller Besucher und die Gegenfahrbahn sehr voll, aber es ist Hochsommer, Ferienende und außerdem ist heute ein Feiertag in Auckland (die Stadt hat Geburtstag), sodass wohl viele Bewohner der Stadt ein langes Wochenende gemacht haben. Alle Welt ist am Strand oder sitzt in den Cafés, Die Stimmung ist auch hier unwahrscheinlich entspannt. Nachdem wir auf Tasmanien nur ein einziges Mal Bargeld zurückbekommen haben (wir wissen nicht einmal, wie die Scheine aussehen), müssen wir hier erstmalig Geld aus einem Automaten holen, um die nächste Unterkunft zu bezahlen. Es sieht lustig aus.


Wir folgen der östlichen Küstenstraße über Whangarei Richtung Norden. In Kerikeri entdecken wir die ersten Kiwi-Plantagen (gemeint sind natürlich weder die Vögel noch die Einwohner, sondern die Früchte). Wie auch die Anpflanzungen mit Zitrusfrüchten und Steinobst sind sie umgeben von meterhohen Hecken oder langen Bambusanpflanzungen, um sie vor dem Wind zu schützen. Diese im Volksmund wohl als
Obstschüssel Neuseelands bezeichnete Region würd ich eher Heckenhausen nennen .Weiter geht es an traumhaften Buchten entlang in den Far North District, den weitern Norden. Wegen Straßenbauarbeiten werden wir an die Nordküste umgeleitet, was auch viel schöner ist. Der Blick geht auf sanfte Hügel mit von der Natur wohl hineingebauten kleinen Stufen, die ein wenig an das Teletubbi-Land erinnern. In der Ferne sehen wir steile Gipfel und den St. Paul-Felsen vulkanischen Ursprungs an der Whangaroa Bay. Traumhaft.



Teletubbiland an der Nordküste







Kurze Pause an der Bucht von Whangaroa

Etwas erschöpft von der recht weiten Strecke kommen wir in Kaitaia an. Die Orte hier gewinnen sicher keine Schönheitswettbewerbe, aber wir finden auf Empfehlung der freundlichen Vermieterin Sarah ein gutes Restaurant und erfahren über eine Infogasse, dass hier früher nach Gummi gefischt wurde. Die näheren Recherchen klären das sprachliche Missverständnis recht schnell. Es handelt sich um das im Schlick befindliche uralte Baumharz der Kauribäume, das für die Lackherstellung benutzt wurde. Interessant ist auf den zahlreichen alten Fotos, dass wie so oft die Menschen mit der Arbeitskleidung und den Schippen und Netzen in den Händen Indigene sind, während die oben auf dem Deich oder die mit den besseren Klamotten europäisch aussehen. Dieses Weltbild gehört hoffentlich inzwischen der Vergangenheit an, obwohl mir auch am Flughafen aufgefallen ist, dass das Servicepersonal meist etwas anders aussieht als der Rest der dort befindlichen Leute. Aber Flughäfen sind ja nicht wirklich repräsentativ.

Ladenzeile in Kaitaia

Baumriesen



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