Jetzt ist es richtig Sommer. Wir verabschieden uns von Jan und Jane, bedanken uns für die Gastfreundschaft, das frische selbst gebackene Brot und en Tipp mit dem Blitzer und fahren bei über 30 Grad weiter Richtung Süden. Die Sonne scheint vom blauen Himmel, den ab und zu ein paar Wölkchen zieren. Auch südlich von Mangawhai Heads tauchen immer wieder die schönen Strände des Pazifik an unserer linken Seite auf und auch Mitte der Woche sind viele Leute mit und ohne Surfbretter draußen. Nördlich von Auckland ist die Gegend teils mit dichtem, dschungelartigen Wald bewachsen, teils aber auch einfach hügelig mit Grasland, Kühen und Schafen. Dazwischen gibt es Forstwald mit großen Koniferen, denn Holz ist ein recht großer Wirtschaftszweig in Neuseeland.
Unterwegs
Da mein Handy gestern endgültig den Geist aufgegeben hat, bekommt es zur Feier des Tages ein neues Display. Eine kaputte Ecke hätte es vielleicht noch verkraftet, aber der zweite Crash führte dazu, dass plötzlich ein Geist darauf herumzutippen schien und meine Finger im oberen Bereich dagegen keinerlei Einfluss mehr hatten. So suchten wir nach einem Fehlversuch in Mangawhai (von Jane empfohlen, hätte aber bis zum nächsten Tag gedauert) ein riesiges Einkaufszentrum in Albany auf und konnten das gute Stück mit einem neuen Display innerhalb einer guten halben Stunde (Kaffeepause) wieder in Empfang nehmen. Der Reparaturpreis war auch nicht höher als bei uns und die beiden netten sehr kleinen Frauen aus Bangladesch waren flott und und sehr hilfsbereit. Weiter geht es, auch wenn wir wieder mehrere Versuche brauchten, den Mietwagen vom Apple Carplay zu überzeugen. Irgendwann wird Roland wohl noch mit dem Hammer auf den Bildschirm losgehen, weil sich die Systeme immer wieder trennen. Geduld will auch hier gelernt sein, aber das nervt wirklich.
Vor uns liegt Auckland mit seiner imposanten Skyline; im Gegensatz zum Ankunftstag in blitzendem Sonnenschein. Wenn man bedenkt, dass Neuseeland nur gut fünf Millionen Einwohner hat, ist die Stadt wirklich groß mit ihren ca. 1,4 Millionen Bürgern. Der Skytower überragt die wenigen Wolkenkratzer, man sieht viele große Firmen, aber auch sehr viele Segelboote. Wie so oft bekommen wir das Gefühl, dass hier unten die Work-Life-Balance eine enorme Bedeutung hat. Die Gegend hinter Auckland ist weites Farmland, im Hintergrund sieht man bis Hamilton nur ganz in der Ferne ein paar Berge. Kurz hinter Hamilton liegt der Ort Temple View mit einem sehr ungewöhnlich aussehenden Gebäude. Das ist eine Kirche der Konfession Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Komisches Ding, aber im Gegensatz zu den anderen Kirchengebäuden in Neuseeland ziemlich groß.
Weiter auf der Fahrt kommt von links, also östlich, ein Vulkan in Sicht. Rechts, also westlich, gibt es immer mehr kleine steile Hügel mit Wiesen oder kleinen Wäldchen. Die Landschaft wird immer schöner, je näher wir unserem heutigen Ziel Waitomo und der Unterkunft Abseil Inn kommen. Das warme schräge Licht der Spätnachmittagssonne betont die uns nun schon vertrauten Stufen an den Hängen und kleinen Bachläufe. Hobbitland ist eigentlich auf der anderen Seite, könnte aber auch hier sein. Bezaubernd und schon wieder anders als alles, was wir bisher gesehen haben.
Das Abseil Inn macht mit seiner sehr steilen Anfahrt seinem Namen alle Ehre. Wir werden von der Vermieterin empfangen und können gleich für den nächsten Morgen das Frühstück bestellen. Das Zimmer ist nicht sehr groß, aber sehr gemütlich. Abendessen, Lachs mit Salat, Kartoffelbällchen und Chutney, nehmen wir im Huhu zu uns (das heißt wirklich so, kein Witz). Leider können wir nicht wie geplant an der Glühwürmchen-Tour am nächsten Tag in den Waitomo Caves teilnehmen. Die interessantere Tour ist ausgebucht, die andere auch erst recht spät und uns zu teuer. Das hatten wir falsch eingeschätzt und hätten besser vorbuchen sollen. Aber die soll es auch an anderen Stellen und ebenfalls auf der Südinsel geben.
Morgen und übermorgen wird es keine Berichte geben, denn da wo wir hin wollen, ist kein Netz. Liegt wohl zu nahe am Vulkan. Wir sind dann am Mount Taraniki. Roland meint, der sei wohl entlassen worden, weil er nicht aktiv genug wäre. Ich bin gespannt.
Noch ein kleiner Zwischen-Einwurf: Diese Namen machen einen vogelig. Alles ist irgendwie mit W, ,M Wh. Mh, ai, oa usw. Nur ein Mango-Ei hatten wir noch nicht. Und es gibt tatsächlich auch so etwas wie Tutukaka. Hier ist eben alles etwas anders. Vermutlich lebt da Pippi Kurzsocke mit Große Tante und hat blaue Haare.
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