03.92.2024, Sylkes Tagebuch, Harewa - Forgotten World Highway 43 - Taumarunui
Nach einer stürmischen Nacht, die mehrfach unsere Tür aufgedrückt hat, nehmen wir Abschied vom Taraniki. Er will sich einfach nicht wieder so schön zeigen wie am ersten Tag, aber das soll wohl oft so sein. Wir verabschieden uns von Gary und seinen Kühen und der wunderschönen Zufahrt.
Heute steht der Forgotten World Highway auf dem Plan, der uns vom Taranaki wieder Richtung Osten ins Zentrum der Nordinsel führt. Der Weg selbst ist ca. 155 km km lang, von denen elf bis zwölf nicht befestigt sind. Wir haben einiges darüber gelesen und sind gespannt. Am Ende des Tages stellen wir fest, dass es eine der schönsten Straßen ist, die wir je gefahren sind. Und wir haben schon wirklich schöne Wege gesehen.
Zunächst geht es wieder durch die merkwürdige grüne oder nun auch leicht beige Hügellandschaft. So fremd, so merkwürdig, aber doch irgendwie cool. Es wirkt immer noch wie aus Raumschiff Enterprice der Siebziger geklaut, wenn da nicht sie Kühe und Schafe wären, die gerne auch auf den Gipfeln (wenn man die so nennen kann) stehen würden. Ab und zu durchzieht ein Zaun den Blick, aber trotzdem interessant.
Dann geht es plötzlich durch dichten Dschungel. Das Wetter ist abwechselnd sehr nass (der Regenwald macht seinem Namen wieder alle Ehre, aber von nichts kommt ja auch nichts) oder sie Sonne setzt sich durch und die Straße dampft nur so vor sich hin. Der Weg ist an manchen Stellen eine echte Herausforderung. Einfach paradiesisch, trotz des Wetters.
Der Ort Whangamomona.hatte nach einer von der Regierung Neuseelands ausgehenden Gebietsreform, der das Örtchen teilen sollte, so viel Stress, dass man sich einfach als unabhängig erklärte und eine selbständige Republik ausrief. So wird es seitdem in jedem ungeraden Jahr im Januar gefeiert. Leider eben diese Jahr nicht. Das Hotel des Ortes gilt heute noch als zentraler Ort des Widerstandes und wenn man möchte, kann man sich einen Stempel im Pass geben lassen. angeblich ist das heute ein Geisterort, aber es war durchaus belebt und zum Fest kommen soweit ich gelesen habe, doch ziemlich viele aufmüpfige Whangamomonaer alle zwei Jahre zusammen.
Wir passieren passieren den Tangarakau Gorge, eine fast tropische Ansicht des Regenwalds. Wieder exotisch und auf seine ganz eigene Art wunderschön.
Der Joshua hat hier Pech gehabt.
Zwischendurch geraten wir an einen sehr schmalen Tunnel und den unbefestigten Teil der Strecke, die sic aber beide ohne Probleme bewältigen lassen. Es sei denn, man hat en Fahrzeug mit > 2 m Breite. dann wird es im Tunnel und auf einer Brücke eng. Später wird die Landschaft wieder gemäßigter und es taucht erneut Grasland auf. Allerdings sind die Zickzack-Berge hier meistens scharfkantiger. Neue Gegend, neues Design.
Am Ende des Forgotten World Highways wird es dann doch sehr viel zivilisierter und wir trinken Kaffee und essen warme Dattel-Zimt-Scones bei Lauren’s Lavender Farm.
Unsere Unterkunft in Taumarunui bei unseren Gastgebern Jane und Geoff ist ein altes Nonnenkonvent, das nach Aussage von Jane bis 2002 bestand und nun als Gästehaus dient. Alle Räume sind voller Bilder unterschiedlichster Art, dazwischen befinden sich kleine Devotionalien wie Nonnenfigürchen und Kreuze, alte Kaminöfen und antike Möbel. Eine wilde Mischung. Man weiß gar nicht, wo man zu erst hinschauen soll. Wieder kommt es uns very british vor.
Nach einem sehr leckeren indischen Essen und einem kurzen Plausch mit Geoff, der mit seinem Kumpel das gleiche erstaunlich stylische Restaurant besucht, versuchen wir nach Einbruch der Dunkelheit unsere verpasste Glowworm-Tour in Waitomo nachzuholen. Ca. 20 Minuten südlich der Stadt haben sich die Tierchen ein neues Areal gesucht. Wir fahren in die recherchierte Straße in Kakahi (ja, auch das heißt wirklich so) und es wird immer einsamer und dunkler. Den Mietwagen stellen wir vorsichtshalber rechtzeitig ab, denn es geht durch einen etwas gespenstischen engen Hohlweg mit meterhohen seitlichen Steinwänden. Nachdem sich unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, sehen wir sie tatsächlich. Hunderte, wenn nicht Tausende kleiner Lichtpunkte leuchten aus den überhängenden Pflanzen rechts und links des Weges. Mit den Kameras der Handys ist das leider kaum zu fotografieren oder zu filmen. So habe ich dann am nächsten Tag das ein oder andere komplett schwarze Video und diverse Bilder in schlichtem Schwarz oder mit wenigen verschwommenen Pünktchen. Aber der Live-Anblick war den Abstecher wert.



















Kommentare
Kommentar veröffentlichen