05.02.2024, Sylkes Tagebuch, Napier - Rotorua - Okomoroa/Tauranga, der Anfang der Welt

Wir frühstücken (war im Preis inbegriffen) auf einem kleinen verglasten Balkon mit Blick auf den glitzernden Pazifik. Das Wetter ist erneut super und es ist momentan auch nicht zu heiß (24 Grad). Unsere Reise führt uns gen Norden den Thermal Explorer Highway lang zunächst in Richtung Rotorua. Im Herzen der Nordinsel befinden sich unzählige Felder mit heißen Quellen, Geysiren und abenteuerlichen Seen.

 Ein letzter Blick auf das Seebreeze in Napier

Zu meiner Überraschung gibt es eine fast langweilige Landschaft und wir werden erstmalig nicht von der Schönheit der Natur überfordert. Der Highway führt durch weite Wiesen und sehr große Aufforstungen mit Kiefern. Dazwischen sind Baustellen mit Schild-Umdreh-Onkeln, die wir auch schon in Tasmanien gesehen haben. Ob der Job wirklich Spaß macht? Immer wieder begegnen uns große Trucks mit Baumstämmen. Die abgeholzten Flächen sehen völlig zerstört aus und erinnern mich an unsere Wälder nach dem Orkan im November 1972. Zum Glück erholt sich die Natur meistens von solchen Kahlschlägen, aber einen Gefallen tun die Neuseeländer mit solchen Monokulturen nicht.


Mall nicht so tolle Landschaft und Schild-Umdreh-Mensch

Wir erreichen unser Zwischenziel, das Waimango Volcanic Valley, wo spätestens seit 1886 geothermisch einiges los ist. Der Eintritt ist mit 90 $/2 Personen recht üppig, aber es gibt viel zu sehen und einen Shuttlebus, der einen an verschiedenen Stellen wieder abholen könnte. Nach kurzem Erklärungen und einem Blick in ein sehr hübsch mit Baumfarnen versehenen Tal spazieren den Wanderweg zu verschiedenen Seen an dampfendem Fumarolen und blubbernden Punkten vorbei. Am Geruch könnte noch ein wenig nachgebessert werden, aber das Schwefelparfum gehört natürlich dazu. Das ist schon mächtig eindrucksvoll zu sehen, wie sich die Energie aus dem Untergrund den Weg an die Oberfläche bahnt. Der erste See, ein fast perfekter sehr tiefer Krater, ist einfach nur dunkel und ruhig. Aber am zweiten See dampft die Oberfläche und auf der anderen Seite kommt an einigen Stellen heißer Dampf (das sind laut Wiki diese Fumarole) aus diversen Löchern. An den Zuläufen hinterlässt die Brühe gelbe Flächen, die den Ursprung des Müffelgeruchs vermuten lassen.

Urwald und Maori-Kunst

Auf dem weiteren Weg treffen wir auf Blubberstellen, bei denen heißes Wasser mit und ohne Spritzer nach oben kommt. So muss es ausgesehen haben, als unsere heute so wunderschöne Erde entstanden ist. Besonders apart ist der hellblaue Inferno Crater Lake, der bei einem pH-Wert um 2,2, also äußerst sauer, und bei Temperaturen zwischen 35 und 80 Grad seine Farbe ändern kann. Heute ist er himmelblau, sehr hübsch.

Rechts der Inferno Crater Lake

Mutig entscheiden wir uns, den Hike Trail statt des Spazierwegs zu nehmen. Bei der Hitze (inzwischen sind es über 30 Grad) und über 200 Stufen nicht die beste Idee. Die Aussicht ist super, aber das ist echt anstrengend für mich, die nicht so fite, und für Captain Ahab, der ebenfalls besonders bergab ein wenig an den hohen Stufen zu knabbern hat. So fällt es uns nicht schwer, den zweiten von drei Busstopps zu nutzen und uns bis an das Ende der Tour an einem großen See mit schwarzen Trauerschwänen und anderen Vögeln transportieren zu lassen.

Fast 100 Stufen am Stück wieder runter



Fumarole, die Erde atmet aus dem Inneren aus,


Suchbild mit Schwan

Die Weiterfahrt nach Omokoroa/Tauranga an der Bay of Plenty dauert danach noch gut eineinhalb Stunden. Unsere Unterkunft liegt auf einer Halbinsel mit anscheinend ziemlich neuen Häusern und super Ausblick nach Ost und West. Wir essen eine Pizza und etwas thailändisches Curry und nach dem anstrengenden Tag geht es früh ins Bett. Morgen wird die Fahrt mal nicht so lang und wir hoffen auf einen schönen Strandtag auf der Coromandel-Halbinsel.

Das passt doch zu uns.




Mini-Mantis, erinnert mich irgendwie an de Arbeit vor ein paar Jahren (Insider für "alte" Kollegen)

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