07.02.2024, Sylkes Tagebuch, Hahei/Coromandel - Auckland

So langsam geht unsere Zeit auf der Nordinsel auf den Rest zu. Wir fahren auf Coromandel noch ein Stück nach Norden, schauen uns die Ostküste vom Shakespeare Cliff Lookout noch einmal an und hören dabei den fast ohrenbetäubenden Lärm der Zikaden. Sommer pur. Das ist schon eine traumhafte Ecke, was natürlich auch die Auckländer und andere Touristen aus vielen Ländern der Welt zu schätzen wissen. Und James Cook, wie uns eine Tafel verrät. Im Sommer sollen sich ungefähr zehn Mal so viele Menschen in der Gegend aufhalten wie im Winter. Trotzdem hatten wir abgesehen von der Schlucht nirgendwo das Gefühl, dass es wirklich voll ist.


Ausblick am Shakespeares Cliff Lookout und Krachmacher


Der alte Cook war also auch schon da. Muss spannend gewesen sein.

Der Highway 25 führt uns über Whitianga und Kuaotunu quer über die Berge in den Ort Coromandel. Ein Zwischenstopp am Strand von Kuaotunu lässt mich erneut vermuten, dass man hier vielleicht nur mit Pickups/Treckern mit Bootsanhängern parken kann. Die Masse an Motorbooten ist doch erheblich. Wie schon gesagt, es muss sich um recht wohlhabende Leute handeln. In Coromandel stärken wir uns bei einem Kaffee und belegten Broten, denn wir haben kaum noch Vorräte, weil wir übermorgen weiterfliegen. Es gibt noch ein Problem mit unserem Dritt-Handy, das wir zum Navigieren mit einer Neuseeländischen SIM-Karte bestückt haben. Aber das lässt sich an einem Ort mit freiem W-LAN und einer weiteren Nachzahlung lösen, kostet nur etwas Nerven. Wie auch immer, jetzt ist das Volumen der ersten Nachzahlung da, das wohl die Probleme erzeugt hatte.

Ob hier wohl das Parken ohne Bootstrailer erlaubt ist? Wenn nicht, würde ich das Boot im Hintergrund dazunehmen.

Die Westküste ist wesentlich weniger felsig als die Ostküste, aber bezüglich des Fahrens eine ziemliche Herausforderung. In engen Kurven mit recht viel Gegenverkehr windet sich die Straße an den Bergen lang. Haltestellen gibt es leider kaum, es ist mal wieder wunderschön. Das Wasser ist heller, die Ufer meistens mit Kies und nicht mit Sand bestückt, die Inseln grüner und eher mit Gras als mit Bäumen bewachsen. Wir sehen auf der Höhe von Tapu  einen der seltenen richtigen Campingplätze. Meistens sind das nur Wiesen, die mit etwas Glück ein (Trocken-)Klo haben. Bei der Planung hatten wir zunächst über die Fahrt mit einem Camper nachgedacht, weil wir dank unseres T4 in Europa ja sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Aber die Preise, die wohl während der Corona-Krise enorm gestiegen sind, haben uns davon abgehalten. Wie die Touris mit der Schmalspurversion (höhere Combis mit Liegemöglichkeit) das ohne sanitäre Anlagen mit zwei Koffern machen, ist mir ein Rätsel. Unsere Entscheidung halten wir auf jeden Fall beide für richtig.

Nachmittags quälen wir uns noch ein wenig durch den Stau in Auckland. Wie so viele Großstädte kommt auch hier die Infrastruktur mit dem Wachstum der Bevölkerung kaum nach. Aber alles halb so schlimm, wir müssen nicht sehr lange warten und landen gegen 16 Uhr (oder besser gesagt 4 pm) in einem kleinen sauberen Motel mit netter Bedienung, das sogar eine Klimaanlage hat. Jetzt werden erst mal die Sachen durchsortiert und ein paar Shirts ausgewaschen, denn es liegen ja noch über zwei Wochen vor uns. Danach nehmen wir noch ein leckeres Abendessen in einem größeren Einkaufszentrum ein. Unglaublich, dieser Mix aus unterschiedlichsten Kulturen. Die Bedienung ist sehr nett (ein evtl. sehr schwuler  Mann und eine Frau), möglicherweise mit Wurzeln in der Türkei und in Indien, beide kunterbunt gekleidet. An den Tischen sitzen Menschen, die wir europäisch, ostasiatisch oder südasiatisch zuordnen würden. Bei den Lokalen geht es vom Chinarestaurant über Thailand, Indien, Italien bis hin zu Bayern(!). Wir trinken neuseeländisches Wasser und japanisches Bier und essen vegetarische und nichtvegetarische Kost aus der Türkei. So eine Vielfalt in jeder Beziehung bereichert das Leben schon sehr.


The Bavarian, man glaubt es kaum




Ich freu mich auf Auckland und dann natürlich auf die Südinsel.

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