21.02.2024, Sylkes Tagebuch, Oamaru - Omarama - Methven. irgendwie alles Oma vor grandioser Bergwelt

Dieses Land gibt wirklich alles, um uns hierzubehalten. Der Tag fängt mit strahlendem Sonnenschein an und das ändert sich bis zum Abend auch nicht mehr. Die Temperaturen schwanken zwischen 17 und 21 Grad, abends wird es etwas kühler, aber es ist ja schon Spätsommer. Perfekte Temperaturen für mich. Es wird ohnehin ein herrlicher Tag.

Unser heutiges Ziel, der Aoraki/Mount Cook

Wir frühstücken im sonnendurchfluteten Gesellschaftsraum und unterhalten uns ein wenig mit dem Vermieter. Er muss früher sehr sportlich gewesen sein, denn im Gesellschaftsraum sind noch alte Spuren davon sichtbar. Das Thema ist aber die Veränderung der Landschaft bezüglich des Klimawandels und der Erdbeben. Auch n Neuseeland ist es oft entweder zu trocken oder zu nass. Er berichtet, dass man in Auckland unlängst von einem Atmospheric River gesprochen habe, als es ähnlich wie derzeit bei uns im Nordwesten Deutschlands kaum aufhören wollte zu regnen. Die Wetterkapriolen führen auf der Südinsel dazu, dass die sandigen Hügel viel schneller erodieren als sonst. Normalerweise werden die wie abrasiert aussehenden Hügel im Norden der Stadt jedes Jahr einen Meter flacher, aber jetzt ist man schon bei eineinhalb Metern. Weiter südlich hat ein Sturm in den letzten Jahren auf einen Schlag auch schon mal zehn Meter auf einem Schlag weggenommen. 

 

Das Federation House und der Frühstückstraum


Im Gesellschaftsraum

Es wird Zeit für die Abfahrt. Da wir an der Westküste so schlechtes Wetter hatten, dass die Berge fast nicht zu sehen waren, machen wir heute einen großen Bogen nach Westen und sehen uns die Südalpen von der Ostseite aus an. Wir fahren im weiten Flusstal des Waitaki-Flusses ins Landesinnere. Bis auf die besprengten Flächen und die direkte Uferzonen scheint die Landschaft immer trockener zu werden. Die gelblichen Hügel und fernen Berge sind trotzdem von einer seltsamen Ästhetik. Den Fluss hat man mehrfach aufgestaut, es wird sehr viel Elektrizität erzeugt und es sind mehrere sehr große Seen entstanden. Ähnlich wie am Lake Hawea ist die Gegend touristisch gut erschlossen, aber eine gewachsene Struktur wie in den meisten Ortschaften Europas gibt es auch hier kaum. 


Unterwegs. Knochentrockenes Land


Richtung Südalpen


Wir kommen der "Sache" näher

In der Ferne sehen wir die ersten schneebedeckten Berge. Unser Zwischenziele sind der Lake Pukaki und der Lake Tepako mit ihrer überirdischen Farbe, die keine Kamera wiedergeben kann, und ihrem freien Blick auf den grandiosen Aoraki/Mount Cook. Der Anblick ist einer der, wenn nicht sogar DER Höhepunkt dieses Urlaubs. Sprachlos und voller Demut vor so viel Schönheit verharren wir am Ufer. Wir sind so dankbar, dass wir das sehen dürfen. 


Der Aoraki/Mount Cook vom Lake Pukaki aus gesehen.Die Farbe ist echt, war in natura nur noch leuchtender


Fotomotive der unterschiedlichsten Art 

An der Bergkette entlang durchqueren führt der Highway jetzt wieder zur Ostküste. Auf einem großen Schild wird zusätzlich zu den Feuertachos vor verstärkter Brandgefahr gewarnt. Die Gegend ist wirklich knochentrocken. Nur wenige Büsche und Bäume stehen zwischen dem steppenartigen Bewuchs mit trockenen Grasbüscheln. Auf halbem Weg sehen wir zwei überfahrene Wallabys, die uns sehr an Tasmanien erinnern. Man hatte vor einer halben Ewigkeit die Tiere eingeführt und dabei sind wie so oft einige entkommen. Jetzt setzt der Staat einiges daran, sie wieder loszuwerden. Aber überfahren sollte da nicht zugehören.

Weiter Richtung Osten wird es grüner und sehr viel flacher. Die Gegend südlich von Christchurch ist die Kornkammer Neuseelands. Gegen die Trockenheit sehen wir auch hier die ständig sich drehenden Wassersprenger. An mehreren Stellen steigt Rauch auf und verpestet die Luft. Zunächst befürchten wir, dass doch Feuer ausgebrochen ist. Aber an unserem heutigen Ziel in einem Hotel in Methven erklärt man uns, dass es sich um ein gezieltes Abbrennen der Stoppeln handelt. Es wäre ein günstiger Tag dafür. Wahrscheinlich nutzen die Landwirte den heute nur schwachen Wind aus. Methven ist eigentlich eher ein Wintersportort und so ist kaum etwas los im Hotel. Am Abend zuvor war allerdings eine größere Gruppe Gäste da. In den Speiseräumen, die perfekt für Gruppen geeignet sein müssen, befinden sich schöne Tische aus dicken Holzbohlen und ein ziemlich cooler Grill für entsprechende Feiern. 



Steppe mit Grasbüscheln, unterwegs

 
Erstes Bild: Die Felder werden abgebrannt. Zweites Bild: Speiseraum

Wie essen noch eine Kleinigkeit und sehen uns dann den Mond an. Der ist von hier aus gesehen heute zwar genau wie bei uns fast voll, aber die dunkleren Flecken sind anders positioniert. Unten links sind die dunkelsten Bereiche, rechts ist er halbwegs dunkel und oben links ist er ziemlich hell. Hier ist wirklich vieles verdreht. Bilder davon schafft das Handy leider nicht.

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