22.02.2024, Sylkes Tagebuch, Methven - Christchurch

Es ist unser letzter voller Tag in Neuseeland. Wir haben so viel gesehen und erlebt, dass man es kaum glauben kann. Jeder Tag war spannend, tausend Eindrücke nehmen wir mit, wir sind tatsächlich fast ein wenig überfordert und satt, wir müssen das erst einmal verarbeiten. Daher gehen wir diesen Tag ziemlich ruhig an.

Wir sind wieder in Chrístchurch, wo unser Reise über die Südhalbinsel vor zwei Wochen begann. Diesmal nehmen wir uns ein wenig mehr Zeit als bei der Ankunft. Zunächst suchen wir die Gedenkstätte für die Opfer des Erdbebens am 22.02.2011. Rein zufällig sind wir am Jahrestag an dieser Stelle, an der nach wie vor mit Blumen und Blümchen und mit einer kleinen Zeremonie der Opfer gedacht wird. Man kann sich das kaum vorstellen, dass in dieser idyllischen Lage am Avon River mit Parkanlage und nettem Bootsverleih vor so wenigen Jahren in der Stadt in der Hauptgeschäftszeit 185 Menschen ums Leben kamen. Die ganze Stadt wurde und wird modern und soweit möglich erdbebensicher wieder aufgebaut. 

Vorne: Skulptur eines historischen Kanus, hinten: Bootsverleih, 

 

Links: Noch falsche Fassaden, rechts: Neue Bauweise

 

Gedenkstätte für die Erdbebenopfer, genau 13 Jahre nach dem Beben

 

Gedenken an einen aktuellen und einen vergangenen Krieg 

Danach geht es zum Riverside Market, einer Markthalle mit verschiedensten Ständen und Restaurants. In den Abendstunden sind die Verkaufsstände schon geschlossen. Trotzdem eine schöne Atmosphäre. Für uns etwas ungewohnt sind die Toiletten für alle. Damit hat sich das komplizierte Thema für den gang zum Klo für nichtbinäre oder transsexuelle Menschen genauso wie die üblich längere Schlange zu den Frauentoiletten ganz praktisch erledigt. Manchmal kann die Lösung so einfach sein.

 

Riverside Market, manchmal ist schon Feierabend

 

Im Riverside Market: Gleiche Klos für alle und historische Straßenbahn

Wir bummeln noch ein wenig herum. In der alten Straßenbahn befindet sich mittlerweile ein Restaurant. Christchurch gilt als Gartenstadt. Der Botanische Garten ist sehr sehenswert und die Stadt ist durch mehrere sehr gepflegte Parkanlagen, der Öffentlichkeit zugänglichen  Privatgärten und andere Bepflanzungen ausgesprochen grün. Gegenüber vom Haupteingang des Botanischen Gartens befindet sich das Arts Center, in dem neben einem Hotel und Ausstellungen auch die Kunstfakultät der Uni untergebracht ist. Historische Gebäude wie diese, die nicht komplett zerstört wurden, sind jetzt mit dicken Stahlseilen gesichert. Der Putztrupp scheint gerade den Ghostbusters entsprungen zu sein, denn die tragen die Staubsauger auf dem Rücken. Geister haben wie Beben hier wohl keine Chance.

 

Arts Centre

  

Erdbeben- und Geistersicherung

 

Am und im Botanischen Garten

Da wir noch ein wenig Zeit haben, bevor wir den Mietwagen abgeben, unser Hotel in der Nähe des Flughafens aufsuchen und es ohnehin auf dem Weg liegt, sehen wir uns noch Riccarton House and Bush an. Eine schöne Villa mit altem zum Teil europäischen Baumbestand und schönem Garten, auch wenn wir uns die (kostenpflichtigen) Innenräume nicht angesehen haben. Aber einen Spaziergang und eine kleine Pause sind dort trotzdem nett.


Riccarton House and Bush

 

Radfahren verboten, uralter Baumbestand

Der letzte Tag ist nach zunächst bedecktem Himmel dann doch wieder bei strahlendem Sonnenschein zu Ende gegangen. Morgen steht uns ja noch der Rückweg um die andere Hälfte der Welt bevor. Also gehen wir zeitig ins Bett.

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